Bierschinken https://www.bierschinken.net/review/2943-systemo-zehne-verdauen Kategorie: "Was sonst keiner besprechen wollte" Och, eigentlich mag ich Systemo aus Berlin ja ganz gerne. Ich hatte aber schon vor kurzem erst das Vergnügen das Album "Läuft" zu besprechen. Da dachte ich, dass sich hier vielleicht mal jemand anders erbarmt... Nö, das passierte natürlich nicht, also muss ich jetzt ran. Eigentlich gibt es auch gar nicht so viel Neues zu berichten. Dies liegt wohl vor allem daran, dass hier ein Lost Record vorliegt; viele Songs stammen eigentlich aus alten Tagen und sind nur neu gemastert bzw. neu aufgenommen worden. Immerhin sind aber auch drei komplett neue Songs dabei entstanden und haben ihren Weg auf "Zehne Verdauen" gefunden. Ansonsten gibt es aber den gewohnten Klassenfahrts-Party-Punk. Es geht ums Feiern, Liebe und die eher seichteren Themen des Lebens. Trotzdem geben sich Systemo auch nicht komplett unpolitisch, so werden bei Songs wie "Eins will ich wissen" oder "Krieg dem Kriege (Tribute to Kurt Tucholsky)" auch mal ernstere Töne angeschlagen. Trotzdem steht aber der Spaß im Vordergrund und so gibt es zu wilden Pogo-Melodien Songs über den "Scheiß Security", darüber, dass der Sänger schon mit 14 "Pornostar" sein wollte, was die Leute alles so an Quatsch bei "Youtube 2010" hochladen, die blöde Situation, wenn man als Typ in eine "Lesbe" verknallt ist und über den traurigen Umstand, dass man "Bier[nicht]ficken" kann. Bei diesem Song fällt mir dann auch die perfekte Referenzband ein: Kennt eigentlich noch jemand Nevermind aus Schlitz? Die haben nämlich auch einen Song in dem es heißt "Schade, dass man Bier nicht ficken kann. Schade, dass man Bier nur trinken kann." Auch sonst erkenne ich einige Parallelen, wenn man die Provinzpunks mit dem Berliner Party-Squad vergleicht, vor allem in Bezug auf den Partyfaktor. Fazit: Eine ausgelassene Pogoparty für alle, aber ganz besonders für Leute in den 20ern. Anspieltipps: Eins will ich wissen, Scheiß Security. Zwen 11/2017