Ach ja, man hat es nicht leicht als Partypunk. Egal ob man wie SYSTEMO aus der Großstadt oder aus der Kleinstadt kommt. Man muss immer gut drauf sein und man muss immer feiern und saufen können. Am besten natürlich bis zum Abwinken. Auf die nervigen Nachbarn wird dabei geschissen und wenn zu später Stunde alle Alkoholreserven aufgebraucht sind und der Alkman das Alkgirl trifft, dann kann es auch schon mal zu einem One Night Stand kommen, mit dem sich hemmungslos in den siebten Himmel geliebt wird. Verkatert am nächsten Morgen stellt man dann fest, das man gar nicht im Himmel gewesen sein kann, denn da gibt’s, so wird vermutet, nur keusche und nicht rauchende Anti-Alkoholiker. Also zack, Petrus den Vogel gezeigt und mit Sex, Drugs und Rock´n´Roll als Lebenssinn wieder um Asyl vor den Toren der Hölle gebettelt. Es wirkt turbulent, das Leben eines Partypunks, aber wenn die Nüchternheit einsetzt und die Erinnerung zurückkommt, dann wird man auch schon mal nachdenklich. Dann meldet sich die Sehnsucht nach den guten alten Zeiten, nach den 90´er Jahren, in denen alles noch nicht ganz so verdorben war. Walkman, Micky Mouse Comic, Tamagotchi, Panini-Sticker oder diverse Kinderfilme- und Serien waren doch irgendwie auch nicht schlecht. Aber es hilft alles nichts. Aus Kindern wurden Jugendliche und daraus werden Männer. Und die haben halt manchmal Durst oder andere Triebe, die sie dazu bewegen ordentlich auf die Kacke zu hauen. Man könnte den Kopf ausschalten, sich gehen lassen und “Wayne’s World! Wayne’s World! Party time!” rufen. Aber man muss ja nicht gleich übertreiben und außerdem ist mir gerade überhaupt nicht nach Party. Spike [UglyPunk (Punkrock Zine) - 10.01.2013]