Die Nachbarn nerven, laut durch die Straßen zieh’n, feiern, trinken und tanzen! Die Kinder der 90er Jahre machen heute Partypunk und lassen es hier und jetzt krachen, gleichwohl sie ihre “bösen” Taten bereuen aber nicht in den Himmel wollen, weil es dort zu kalt sei. In der Hölle ist’s warm und so produzieren Barty, Alex, Marian mit freundlicher Unterstützung einen deutlichen Kontrast zu sämtliche klassenkämpferischen Ansätze des Punk und kämpfen höchstens mit dem Anspruch, lustig und nicht blöd rüber zu kommen. Da wird die Faust wieder eingesteckt und der Killerkitzekäfer zu Killerspielespieler. Auf Hausarrest reagieren die Jungs mit Sitzpogo-Blockaden und organisierten Online-Kissenschlachten und heimlichen Trinkspielen. Im Anschluss bleibt noch Zeit für Gedankenspiele, die genau so schlimm sind wie Entzugserscheinungen. Für SYSTEMO steht nicht der Verlust der ethischen Werte im Vordergrund, sondern der Sinn des Widerspruchs, das Reflexionsverhältnis als Verhältnis, die Beziehung von Subjekt und Substanz. Soweit der Grundgedanke des gesamten Werkes. Sein und Denken hängt davon ab, inwieweit “ein geiler Arsch” bereit ist, zu geben. “Wir sind wieder da” klingt wie eine Drohung, nicht wie eine willkommene Einladung. Der Alptraum, “der Sex war wie dein Geburtstag – niemand ist gekomm’, könnte sich vermutlich auch auf die nächste Autogrammstunde übertragen. [Underdog (Fanzine) - 2013]